Thunfisch – ein Sprinter mit Ausdauer
Ihn kennt fast jedes Kind: den Thunfisch. Seinen Namen hat er von einem altgriechischen Verb, das übersetzt „ich eile“ bedeutet. Keine schlechte Wahl, denn der Thunfisch ist immer flott unterwegs und hat niemals Ruhe. Manchmal auf der Flucht, aber viel öfter auf der Jagd. Doch die meisten kennen ihn nicht aus dem Meer, sondern aus der Dose – so denken sie. Das Thunfisch-Fleisch ist eingelegt in Öl eine beliebte Zutat zu vielen Gerichten. Noch besser schmeckt der Thun aber als Steak oder Filet, gebraten, gegrillt und roh. Haben Sie das schon mal probiert?
Thunfisch
- Ordnung: Scombriformes
- Größe: zwischen 1 und 4,5 m
- Gewicht: zwischen 20 und 700 kg
- Heimat: tropische, subtropische und gemäßigte Weltmeere
Wie lebt es sich als Thunfisch?
Der Thun gehört zu den großen Raubfischen, lebt im Schwarm und ist ein ausdauernder Schwimmer. Sein Körper ist immer in Bewegung – und zwar schnell. Vom Gelbflossen-Thun sagt man, er könne Spitzengeschwindigkeiten bis 74 km/h erreichen. Damit rangiert er auf Platz 4 der schnellsten Schwimmer der Erde. Seine Schwimmtechnik ist unter den Meeresbewohnern einmalig. Er bewegt fast nur seine sichelförmige Schwanzflosse, um durch das Nass zu preschen. Die starke Muskelbewegung führt dazu, dass seine Körpertemperatur etwa 6-12° C über der Wassertemperatur liegt – für einen Fisch außergewöhnlich. Eine Thunfisch-Schule findet man überall, wo es ihre Beute hinzieht. Dabei schafft der Raubfisch bis 160 km Strecke am Tag. Er liebt Makrele, Hering und Krebstiere, verschmäht aber auch keine Kalmare. Doch er selbst steht ebenfalls auf dem Speiseplan: neben Menschen freuen sich Schwertfische, Haie und Zahnwale über sein zartes Fleisch.
Ein athletischer Körperbau
So viel Bewegung hinterlässt Spuren. Der stromlinienförmige, kräftige Körper des Thun ist bläulich bis silbern gefärbt. Er besitzt einen spitzen Kopf mit kleinem Maul. Auf seinem Rücken trägt er zwei Flossen, die gegensätzlicher nicht sein könnten. Die vordere ähnelt einem schrägen Segel, bei dem die Flossenstachel deutlich zu erkennen sind. Die zweite Flosse sieht eher wie eine große, nach hinten gebogene Dorne aus. Acht Arten zählen sich zum Thunfisch und es reihen sich bekannte Namen darunter:
- Gelbflossen-Thun
- Weißer Thun
- Großaugen-Thun
- Roter Thun
Der größte unter ihnen ist der Rote Thun, der zusammen mit dem Südlichen Blauflossen-Thun zu den gefährdeten Arten gehört.
Thunfisch-Babys – ein Kinderzimmer im Ozean
Für die kleinen Thunfisch-Babys gibt es keine Schonfrist. Der weibliche Thun legt die Eier in die obere Wasserschicht mitten im Meer ab. Die tropischen Arten nutzen das ganze Jahr zum Laichen, Thunfische aus den gemäßigteren Zonen wandern dazu im Sommer in warme Meeresregionen. Erstaunlich ist die Anzahl an Eier, die eine ausgewachsene Thun-Mama auf einmal legen kann: Der Rote Thun schafft bis zu 10 Millionen Eier. Die kleine Larve ist beim Schlüpfen etwa 3 Millimeter groß und wächst schnell.
Der Weg aus der Hochsee auf unseren Tisch
- Fangmethoden: Treibnetz, Ringwanden und Langleinen
- Zucht: junge, gefangene Thune werden gemästet
- Große Fanggebiete: Pazifik, chinesische und japanische Gewässer
In vielen Regionen der Erde – unter anderem der EU – ist der Thunfischfang mit Treibnetzen und Ringwanden verboten. Der Beifang dieser Methoden ist enorm und zahlreiche Delfine, Haie und bedrohte Meeresschildkröten fallen zum Opfer. Zum Schutz des Bestands an Thunfischen existieren Fischereikommissionen, die Fangmengen regulieren und helfen, die Populationen zu schützen. Einen Großteil des Thuns fangen Japan, die USA und Südkorea. Auf die höchste Fangmenge bringt es heute der Gelbflossen-Thun. Unsere Thunfischsteaks sind mit Langleinen gefangen und wir achten genau darauf, nur von zertifizierten und vertrauenswürdigen Partnern zu kaufen. Umwelt- und Artenschutz sind für uns wichtige Qualitätsmerkmale.
Schon gewusst? Was kommt eigentlich in die Thunfischdose?
Zoologisch betrachtet sollte man die Dosen Bonito-Dosen nennen. Der Fisch, den wir als „Thunfisch“ in den Salat oder auf die Pizza geben, heißt eigentlich Echter Bonito oder Skipjack. Er ist mit den Thunfischen nahe verwandt, gehört aber in eine eigene Gattung. Im Gegensatz zu seinen mächtigen Cousins bringt es der Echte Bonito nur auf 110 cm Länge und rund 35 kg Gewicht. Begegnet er einem Schwarm der gefräßigen Verwandtschaft, gerät er schnell als Beute ins Visier.
Der Thun als köstlicher Speisefisch
Das Fleisch des Knochenfisches ist zart und grätenfrei. Es wird für verschiedene Gerichte verwendet und eignet sich durch seine Festigkeit perfekt als Grillsteak.
Geschmack
Thunfischfilets erinnern an die Konsistenz von Marzipan, haben eine hellrote bis dunkelrote Färbung und schmecken ähnlich wie zartes Kalb. Das würzige, saftige Fleisch zergeht im Mund.
Nährwerte von Thunfisch
Der Thun verwöhnt nicht nur die Geschmacksknospen, sondern versorgt auch unseren Körper mit allerlei Gutem. Im Überblick haben wir die Nährwerte des Gelbflossen-Thuns zusammengestellt:
Nährwerte:
- 136 Kalorien
- 22 g Eiweiß
- 5,5 g Fett, davon sind 593 mg DHA und 223 mg EPA (Omega-3-Fettsäuren)
Mineralstoffe:
- 43 mg Natrium
- 5 mg Kalzium
- 450 mg Kalium
- 37 mg Magnesium
Vitamine:
- 4,2 μg B12
- 15 μg Folsäure
- 0,46 mg B6
Spurenelemente:
- 45 μg Jod
- 74 μg Selen
- 0,5 mg Zink
Quelle: Fischlexikon
Zubereitungsarten
Beliebt ist das Thunfischfleisch roh, gebraten oder vom Grill. Den rohen Fisch genießen Kenner als Carpaccio. Auch Thunfisch-Tatar schmeckt köstlich. In Japan bereiten Spitzenköche den rohen Fisch als Sushi oder Sashimi zu. Vor dem Braten oder Grillen können die Steaks vom Thun auf vielerlei Weise mariniert werden. Dabei sind auch exotische Gewürze lecker. Ein Wort zur Vorsicht: Als großer Raubfisch enthält der Thunfisch Spuren von Quecksilber und sollte deshalb von Schwangeren, stillenden Müttern und kleinen Kindern möglichst gemieden werden. Essen Sie den Thun roh, achten Sie beim Kauf auf Ware in Sushi- oder Sashimi-Qualität.
Rezepte
Gebratene Thunfischfilets sind ein echtes Genusserlebnis. Dabei ist die Zubereitung ganz einfach: Zuerst beide Seiten einige Minuten in einer Pfanne mit Öl anbraten. Dann etwas Butter und feine Kräuter zugeben und den Fisch darin schwenken. Zuletzt mit Salz und Pfeffer würzen. Das Filet ist fertig, wenn der Kern noch rosa ist.
Poké vom Thunfisch ist ein Rezept aus Hawaii. Dafür wird der Fisch klein geschnitten und für einige Stunden mariniert. Für die Marinade können Sie zum Beispiel Sojasoße, Chili und Honig verwenden. Danach werden die durchgezogenen Fischwürfel mit Reis, Avocado und gebratenem Sesamsamen serviert. Auch Mango, Frühlingszwiebeln und Koriander schmecken dazu sehr lecker.
Gegrillte Thunfischsteaks sind auch Spezialitäten für Menschen, die eigentlich keinen Fisch essen. Das sollten Sie einmal probieren: Thunfischsteaks auf jeder Seite kurz auf dem Grill anbraten. Dann noch etwa zwei Minuten heiß ziehen lassen. Anschließend salzen und pfeffern. Mit einer Vinaigrette aus Limette, Olivenöl und Knoblauch abschmecken.